
Auf der Aufnahme sehen Sie den fertiggestellten, bereits mit Schellack polierten Mascaron eines antiken Gebr. Rohlfing-Klaviers. Das Original war stark beschädigt und nicht mehr zu retten. Da das Instrument aus massiver Eiche gefertigt ist und viele geschnitzte Details besitzt, musste das Ersatzstück die gleiche Materialwirkung, Tiefe und Ornamentik tragen wie die historischen Elemente am Gehäuse.
Bevor wir das neue Ornament aus Eiche frästen, scannten wir das verbliebene Fragment per 3D-Erfassung. Dadurch erhielten wir eine saubere digitale Vorlage mit allen relevanten Radien und Reliefhöhen – eine Basis, die spätere manuelle Korrekturen minimiert.
Der neue Mascaron entstand anschließend auf der CNC-Fräse aus einem Stück Eichenholz. Die Maschine legte die Grundform, Tiefen und Kanten frei. Das Rohteil war noch technisch scharfkantig, weshalb wir es in der Werkstatt von Hand nachgearbeitet, geglättet und in die charakteristische Form gebracht haben. Die Struktur der Eiche – feine Poren, gleichmäßiger Faserverlauf – blieb sichtbar und unterstützt die Wirkung im späteren Gehäuse.
Zum Schluss erhielt der Mascaron eine Schellackpolitur, wie sie bei antiken Klavieren üblich ist. Dünn aufgebaute Schichten, jeweils ausgeschliffen, ergeben einen warmen, leicht tiefen Glanz. Die Politur betont das Relief und lässt das Ornament klar wirken, ohne es zu „verglasen“.
Die Aufnahme zeigt das fertige Stück: sauber modelliert, gleichmäßig poliert, farblich an das vorhandene Gehäuse des Gebr. Rohlfing-Klaviers angepasst. Das neue Zierelement schließt die Lücke im Ornamentband und verbindet sich harmonisch mit den anderen geschnitzten Bauteilen aus Eiche.
Der erneuerte Mascaron sitzt heute bündig im Gehäuse und bringt die ursprüngliche dekorative Logik des Instruments zurück. Durch die Kombination aus digitaler Rekonstruktion, CNC-Präzision und handwerklichem Finish konnte das Ornament wieder in der Qualität hergestellt werden, die historisch typisch für Rohlfing-Klaviere ist.