
Diese Bildserie aus der Klavierwerkstatt PIANOHOF in Berlin zeigt rohe Holzoberflächen und Zierteile aus laufenden Restaurierungen – typisch für Klavierrestaurierung Berlin. Zu sehen sind entlackte Kapitelle und Baluster, geschliffene Furnierflächen in Nussbaum mit Einlagen aus Wurzelnuss, neue Zierstücke aus massivem Nussbaum sowie ein neu gefertigtes Notenpult für einen Blüthner-Flügel aus MDF. Außerdem: geschnitzte Mascarons, Rosetten, Löwenfiguren und eine Klavierholzkomponente aus exotischem Holz (Palisander oder Mahagoni). Die Fotos dokumentieren den Zustand direkt nach dem Entlacken und Vorschliff – bereit für Schellack oder Lack.
Alten Schellack und Lack haben wir trocken mechanisch mit Ziehklinge abgetragen, verbleibende Reste schonend gelöst. Anschließend plan geschliffen (typisch P180 → P240 → P320), Kanten leicht gefast (~0,5 mm), Profile nachgezogen. Ziel: saubere Poren, definierte Kanten, keine Schleifriefen im Gegenlicht.
Furnierbilder in Nussbaum wurden ausgerichtet, Wuchs und Spiegelung fortgeführt; Einlagen aus Wurzelnuss ergänzt. Fehlstellen sauber ausgepasst, Flächen egalisiert und bis P320 vorbereitet. Sichtfugen sind geschlossen, Übergänge bündig – die Fläche ist lackfähig.
Gedrechselte und profilierte Teile aus Eiche und Buche wurden vollständig entlackt, Profilradien nachgearbeitet und mit Formschliff begradigt. Kritische Stellen (Kehlen, Kehlenenden) von Hand mit geführten Holzfeilen bearbeitet, damit beim späteren Polieren keine Rundläufe oder Flachstellen entstehen.
Dekore wie Mascarons, Rosetten, Kronen und Baluster wurden je nach Motiv vorbereitet: grob mit CNC vorgefräst, anschließend mit Stechbeitel und Schnitzmesser verfeinert. Symmetrieachsen kontrolliert, Kanten gebrochen, Faserausrisse ausgebessert. So bleiben Konturen scharf und werfen später saubere Lichtkanten.
Rauten, runde Stopfen (Zierkappe), Muschel- und Kapitellfragmente entstanden aus Massivholz. Wir haben auf Maß gefräst, passig gefeilt und die Stirnholzporen fein verschlossen. Die Teile dienen als Ersatz für verlorene oder beschädigte Originale und sind montagefertig.
Das neue Notenpult für einen Blüthner-Flügel wurde aus MDF plangefräst, Kanten gerundet und die Sichtfläche feinst geschliffen. Maße folgen dem Original; die Oberfläche ist staubfrei und bereit für den gewünschten Finishaufbau.
Eine Klavierkomponente aus dichtfaserigem, dunklem Holz wurde entlackt, Poren freigelegt und mit feiner Körnung egalisiert. Farb- und Glanzproben auf Reststück sichern später einen homogenen Ton bei Schellack oder Klarlack.
Verarbeitet wurden Nussbaum, Wurzelnuss, Eiche, Buche, MDF sowie Palisander/Mahagoni. Wir arbeiten trocken, um den späteren Lackaufbau schlierenfrei zu halten. Für Furnierflächen achten wir auf Faserlauf, Bildruhen und einen bündigen Übergang zwischen Feld und Einlage.