
Fotostrecke eines seltenen Bieling-Klaviers (BICO – Bieling & Co., ca. 1920–1930) vor und nach der Restaurierung in der Klavierwerkstatt PIANOHOF Berlin. Das Instrument wirkte zunächst „hoffnungslos“: holzfarbener Schellack, nahezu flächig gelöster Furnier, tiefe Kratzer, Kantenverletzungen. Ziel: vollständiger Oberflächen-Neuaufbau ohne Neufurnier, finale Optik in Weiß-Hochglanz mit spiegelglatter Fläche.
Bieling/BICO ist eine wenig bekannte deutsche Marke der Zwischenkriegszeit. Der Korpus zeigte Staub, Abrieb, zahlreiche Macken und offene Fugen; die Beine/Konsolen waren besonders stark abgerieben und verkratzt, der Tastendeckel stumpf und ungleichmäßig.
Der alte Furnierbelag wurde auf allen Flächen bis aufs Trägermaterial entfernt – mit speziellen elektrischen Instrumenten für kontrollierten, gleichmäßigen Abtrag und scharf geführte Geometrien.
Entscheidung für deckenden Polyesterlack in Weiß (kein Neufurnier erforderlich). Für Belastbarkeit und Tiefenglanz wurde der Weißaufbau mit klarem, dickem Polyester-Überzug kombiniert – Grundlage für die spätere Hochglanzpolitur.
Unebenheiten wurden mit Polyesterharz gefüllt. Die Planheit entstand nach dem Decklack: planschleifen, Restwelligkeit abtragen, anschließend auf Hochglanz polieren. Ergebnis: homogene Reflexe, keine Orangenhaut, sauber definierte Kanten und Radien.