
Für eine Ausstellung antiker Flügel in Berlin kam der Flügel wackelig auf drei Beinen an. Die Holzgewinde in den Beinen griffen nicht mehr sicher. Ursache: Die Gegenstücke – die hölzernen Beinaufnahmen im Gehäuse – waren von Insekten durchsetzt und beim Abnehmen zerfielen sie zu Staub. Die Fotos zeigen den Zustand vor der Reparatur und dokumentieren den Bruch beim Ausbau. (Klavierrestaurierung Berlin, Klavierwerkstatt PIANOHOF)
Wir haben Beine und Restteile der Aufnahmen spannungsfrei gelöst, Bröselholz vollständig entfernt und die Auflageflächen bis auf tragfähiges Holz freigelegt. Gewindesitze und Achswinkel der Beine wurden vermessen, damit der Flügel später wieder lotrecht steht.
Aus trocken gelagerter Buche fertigten wir drei neue Beinaufnahmen auf unserer CNC-Fräse. Form, Durchmesser und Gewindesitz wurden nach den Originalmaßen nachgebildet. Die Kanten brachen wir leicht, Lagerflächen wurden plan gefräst. Die Fotos zeigen drei frisch gefräste, noch rohe Buche-Teile.
Damit die neuen Teile optisch zum antiken Gehäuse passen, haben wir die Buche farblich angepasst und wie der Flügel selbst mit Schellack aufgebaut. Dünne Schichten, jeweils zwischengeschliffen, bis der Glanz und die Tiefe des Originals erreicht waren. Die Bilder zeigen den Zustand nach der Politur mit Schellack.
Die neuen Aufnahmen wurden passgenau eingeleimt und verschraubt. Danach prüften wir den Eingriff der Holzgewinde in den Beinen und richteten die Beinachsen so aus, dass Zarge und Rim spannungsfrei tragen. Abschließend kontrollierten wir die Standruhe auf allen drei Punkten.
Der Flügel steht wieder stabil; beim leichten Anstoßen ist kein Spiel an den Beinverbindungen spürbar. Die Holzgewinde greifen satt, Montage und Demontage für den Transport funktionieren ohne Krachen oder Nachziehen. Optisch fügen sich die neuen Aufnahmen homogen in die vorhandene Oberfläche ein – die Fotos zeigen den Zustand nach der Restaurierung bei PIANOHOF.
Beine bei Transport stets abnehmen und Gewinde vor dem Einschrauben staubfrei halten. Nur handfest anziehen – nicht überdrehen. Keine Feuchtebelastung an den Aufnahmen; bei längerer Ausstellung Standfläche eben halten und nach dem Aufbau kurz auf Standruhe prüfen. Für regelmäßige Wartung: Klavier Service Berlin.